Hanf

Hanf

Hanf, zu der Familie der nesselartigen Gewächse gehörend, ist eine einjährige, ursprünglich aus Persien und Ostindien stammende Pflanze, welche in manchen Gegenden wild wächst und durch ganz Europa wie Flachs (s. d.) angebaut wird. Er treibt einen 8–9 F. hohen Stengel. Die Blätter sind schmal und länglich, fingerförmig getheilt, am Rande etwas eingekerbt, und zeichnen sich durch einen sehr unangenehmen Geruch aus. Männliche und weibliche Blüthen stehen getrennt auf verschiedenen Pflanzen. Man baut den Hanf wegen seines zähen Bastes, der zu mancherlei Weber- und Seilerarbeiten benutzt wird und wegen des Samens, welcher theils zu Oel und Arznei, theils zum Vogelfutter dient, auch in Rußland, Polen und Litthauen, selbst von den höhern Ständen, geröstet, gestoßen und mit Salz vermischt auf Brod gegessen wird. Alle Theile des Hanfs, vorzüglich die Blätter, haben eine berauschende und betäubende Eigenschaft. In Italien bedienen sich die Damen der starken Hanfstengel zu Spazierstöcken, und im Orient bereitet man ein, dem Opium ähnliches, berauschendes Mittel aus den Blättern.

L. M.


http://www.zeno.org/DamenConvLex-1834.

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  • Hanf — [hanf], der; [e]s: hochwachsende, krautige Pflanze, deren Stängel Fasern enthalten, aus denen Seile o. Ä. hergestellt werden, und aus deren Blättern und Blüten Haschisch und Marihuana gewonnen werden: Hanf anbauen. * * * Hạnf 〈m. 1; unz.; Bot.〉… …   Universal-Lexikon

  • Hanf — Sm std. (10. Jh.), mhd. hanef, han(i)f, ahd. hanaf, hanif, as. hanup Wanderwort. Aus g. * hanapa m. Hanf , auch in anord. hampr, ae. hænep. Altes Lehnwort (Lautverschiebung!) aus der gleichen Quelle, die auch gr. kánnabis f. geliefert hat. Nach… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Hanf — Hanf: Der altgerm. Name (mhd. han‹e›f, ahd. hanaf, niederl. hennep, engl. hemp, schwed. hampa) stammt aus einer unbekannten ost oder südosteuropäischen Sprache, vielleicht aus dem Skythischen. Aus dieser Quelle stammen auch griech. kánnabis… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Hanf — (Cannăbis), Pflanzengattg. der Urtikazeen. Gemeiner H. (C. satīva [Tafel: Nutzpflanzen II, 1]), im südl. Asien heimisch, in Europa als Gespinst und Ölpflanze angebaut (die Hanffaser s. Gespinstfasern [Abb. 677]), 1 4 m hoch, mit fünf bis… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Hanf — Hanf, 1) die als Cannabis sativa bekannte Pflanze (s.u. Cannabis); 2) das aus dem Bast der Stängel derselben gewonnene Handelsproduct. Die Benutzung der Pflanze hierzu ist sehr alt; nach Herodot wurde sie schon zu seiner Zeit in Thracien angebaut …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Hanf [1] — Hanf (Cannabis L.), Gattung der Morazeen, mit nur einer Art, C. sativa L., s. Tafel »Faserpflanzen I«, Fig. 1, mit Beschreibung. In der Landwirtschaft unterscheidet man gemeinen oder Spinnhanf und Riesen , Schlicht oder Schleißhanf. Letzterer… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Hanf [2] — Hanf, afrikanischer, s. Moorva; bengalischer oder Bombayhanf, s. Crotalaria; gelber, s. Datisca; indischer, s. Gambohanf; perennierender indischer, s. Abroma …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Hanf — Hanf, s. Spinnfasern …   Lexikon der gesamten Technik

  • Hanf — (Cannabis), Pflanzengattung aus der Familie der Nesselgewächse (Urtaceae) mit stammgetrennten Geschlechtern (Fimmel. H. und Samen H.), hat narkotische Eigenschaften u. wird deßwegen auch im Oriente wie das Opium zur Berauschung verwendet. Der bei …   Herders Conversations-Lexikon

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