Rhythmus

Rhythmus

Rhythmus, ursprünglich Tact, Zeitmaß überhaupt, dann jenes schöne Verhältniß, die innere Harmonie der einzelnen Theile in ihrer Ruhe wie in ihrer Bewegung gedacht, die Seele und eigentliche Grundlage in dem verschiedenartigen Tonfalle der Sprache und Musik, zeigt sich in der Rede als regelrechte Tactbewegung und melodisches Ebenmaß der Sylben, Wörter, Redeglieder und Redesätze; in der Musik, als harmonische in sich selbst bedingte Wiederkehr und innerer, leitender Zusammenhang der einzelnen Accente, (s. Accente, musik.), Tonverbindungen und Tacte, und in der Poesie als ebenmäßige Aneinanderreihung von Hebungen und Senkungen des Tones, welche den Gang der poetischen Rede wie den Wellenschlag des Meeres darstellen, bald säuselnd, bald stürmend, aber alles in den Gesetzen harmonischer Bewegung. Mit der Erkenntniß dieses poetischen Tonfalls, der sonach auf eigenen in der Natur gegründeten Principien beruht, später von der Kunst, in seinen Einzelnheiten äußerlich gefaßt, erst als Versfuß, dann als Vers s. d.) geregelt wurde, und so in seiner Verschiedenheit das verschiedene Metrum eines Gedichtes abgibt, beschäftigt sich die Metrik.

S....r.


http://www.zeno.org/DamenConvLex-1834.

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  • Rhythmus — (von altgriech.: ῥυθμός rhythmós, mit latinisierender Endung us, indogerman.: Etymologie unklar) steht für: Rhythmus (Musik), die durch die Folge unterschiedlicher Notenwerte entstehenden Akzentmuster über dem Grundpuls in der Poesie zur… …   Deutsch Wikipedia

  • RHYTHMUS — Badae videtur metris esse consimilis, qui est verborum modulata compositio non metricâ ratione, sed numero syllabarum ad iudicium aurium examinata, ut sunt Carmina vulgarium Poetarum. Nempe omnis structura et copulatio vocum aut rhythmus est, aut …   Hofmann J. Lexicon universale

  • Rhythmus — Sm std. (11. Jh.) Entlehnung. Seit dem Althochdeutschen in verschiedenen Stufen entlehnt aus l. rhythmus, dieses aus gr. rythmós, eigentlich das Fließen , zu gr. reĩn fließen, strömen . Wohl so bezeichnet nach der Bewegung von Meereswellen.… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Rhythmus — »Gleichmaß, gleichmäßig gegliederte Bewegung; periodischer Wechsel (natürlicher Vorgänge); regelmäßiger formbildender Wechsel von betontem und unbetontem Takt in der Musik«: Das Fremdwort wurde im 18. Jh. aus gleichbed. lat. rhythmus entlehnt,… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Rhythmus — [Aufbauwortschatz (Rating 1500 3200)] Bsp.: • Rock n Roll hat einen starken Rhythmus …   Deutsch Wörterbuch

  • Rhythmus — Rhyth mus, n. [L.] Rhythm. [1913 Webster] …   The Collaborative International Dictionary of English

  • Rhythmus — (v. gr.), 1) jede Bewegung, welche nach einem bestimmten Maß stattfindet; bes. 2) die abgemessene Bewegung beim Tanz, in der Musik etc.; 3) in dem Gesange die Verbindung mehrer nach einander gesungener Töne mit abwechselnder stärkerer u.… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Rhythmus — (griech.), eigentlich »Fluß«, sodann gleichmäßig geordnete Bewegung (besonders soweit sie durch das Gehör aufzufassen ist), tritt am bedeutsamsten hervor in den zeitlich verlaufenden Künsten des Tanzes, der Musik und der Poesie. Der R. ist seinem …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Rhythmus — (grch.), taktmäßig abgemessene Bewegung, vom Tanz und vielleicht von der Arbeit auf die Musik und Poesie, auch auf die ungebundene Rede übertragen; besteht bei der Musik in dem Wechsel von Zeitteilen vielfältiger Länge und Kürze innerhalb des… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Rhythmus — Rhythmus, griech., die abgemessene Bewegung des Tanzes, der Musik und der poetischen Darstellung, der Takt u. das Metrum (s. d., ebenso: Prosodie, Vers, Anapäst, Hexameter, Jamb, Choriamb etc.). Rhythmik, die Lehre von den Rhythmen in der Musik u …   Herders Conversations-Lexikon

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