Reuss, die Fürstenthümer

Reuss, die Fürstenthümer

Reuss, die Fürstenthümer, die Fürstenthümer, bilden 2 Haupttheile, deren südlicher am Ende des Thüringer Waldes an der Saale und weißen Elster, der nördliche aber zwischen Weimar, Altenburg und Preußen auch an der weißen Elster liegt. Das Ganze (28 Quadrat M., 88,000 Ew.), in dem Berg und Thal lieblich abwechseln, gehört zu den fruchtbarsten und angenehmsten Gegenden Deutschlands; Getreide, Obst, Flachs, Hopfen etc. wird in ausgezeichneter Gute erzeugt, während zugleich die Viehzucht auf einer hohen Stufe steht. Der Bergbau in Eisen etc. ist nicht unbedeutend, besonders lebhaft aber die Industrie in Bearbeitung der Metalle, Wolle und Baumwolle. Politisch zerfällt das Land in 4 Abtheilungen, nämlich 1) Reuß-Greiz, 7 Quadrat M. 26,000 Ew., der älteren Fürstenlinie gehörend. Jetzt regiert Fürst Heinrich XIX. 2) Reuß Schleitz, 6 Quadrat M. 19,600 Ew., ist Besitzung des ältern Zweiges der jüngern Linie und wird von Heinrich LXII. beherrscht. Schleiz hat noch eine Nebenlinie, die in Köstritz residirt. 3) Reuß-Lobenstein-Ebersdorf, 7½ M. 17,000 Ew., gehört dem jüngern Zweige der jüngern Linie. Fürst: Heinrich LXXII. 4) Gera, eine Herrschaft 7½ Quadrat M. 26,000 Ew., beiden Aesten der jüngern Linie gemeinschaftlich gehörend. Die Fürsten Reuß leiten ihren Stammbaum von den Grafen von Glitzberg ab, welche das ganze davon so benannte Voigtland als kaiserliche Voigte beherrschten, nachher aber den größten Theil an Sachsen verpfändeten und verkauften, einen andern (Hof) den Burggrafen von Nürnberg überlassen mußten. Den Beinamen der Reuße führte Heinrich der Jüngere (starb 1298) und seitdem nennt sich das ganze Fürstengeschlecht so, Den Namen Heinrich haben sich sämmtliche Glieder desselben seit Anfang des 12. Jahrh. beigelegt. Beide Linien zählen seit 1664 besonders, die ältere fängt bei 1. an und zählt bis 100, die jüngere beginnt ebenfalls mit 1., zählt aber nur bis zu Ende jedes Jahrhunderts.

–ff–


http://www.zeno.org/DamenConvLex-1834.

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