Fehde

Fehde

Fehde, ursprünglich Feindschaft, Uneinigkeit. So wurden die Kämpfe des deutschen Adels im Mittelalter zur Zeit des Faustrechtes (s. d.) genannt. Sie waren gewissen Gesetzen und Förmlichkeiten unterworfen. Man forderte den Gegner durch einen hingeworfenen Handschuh, den Fehdehandschuh heraus, und kündigte den Beginn der Feindseligkeiten durch einen 3 Tage vorher zugesandten, Fehdebrief an. Jeder Freier hatte das Recht (Fehderecht) einem Andern Fehde anzukündigen. Der Befehdete mußte sich entweder mit den Waffen in der Hand wehren oder ein Fehdegeld zahlen. Dem Sieger stand frei, den Besiegten und dessen Leute zu tödten, seine Burg zu zerstören, seine Güter mit Feuer und Schwert zu verheeren. Fehdegut erhielt ein Lehnsmann vom Kaiser für geleistete Heeresfolge. Es bestand meistens in Grundbesitz, welches er von da an zur Lehen trug.

4.


http://www.zeno.org/DamenConvLex-1834.

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  • Fehde — Fehde: Das heute nur noch in Wendungen wie »mit jemandem in Fehde liegen« oder »jemandem Fehde ansagen« für persönliche Streitigkeiten gebrauchte Wort ist durch die Ritterdichtung des 18./19. Jh.s wieder bekannt geworden. Mhd. vēhede, ahd.… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Fehde — (mittelhochd. vêhede, vêde, »Feindschaft, Streit«), im Mittelalter der Privatkrieg im Gegensatz zum Volkskrieg. Bei den alten Germanen war es Grundsatz, daß Recht und Friede zunächst von dem Einzelnen, von der Familie und deren Angehörigen und… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Fehde — Sf erw. obs. (10. Jh., feidosus, exfaida 8. Jh.), mhd. vē(he)de, ahd. (gi)fēhida, mndd. vede , mndl. ve(e)de Stammwort. Aus wg. * faih iþō f. Feindseligkeit , auch in ae. fǣhđ(u), afr. fāithe, fēithe, Abstraktbildung zu dem Adjektiv wg. * faiha… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Fehde — (Faida), 1) Feindschaft, Uneinigkeit; 2) Krieg zwischen Privatleuten, bes. 3) die Kämpfe des deutschen Adels im Mittelalter. F en wurden durch einen eignen, 3 Tage zuvor gesandten Fehdebrief (Absagebrief) angekündigt. Jeder unbedingte Freie hatte …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Fehde — Fehde, im Mittelalter die gewaltsame Selbsthilfe, vorzüglich als Blutrache, für geschehenen Friedensbruch; schon durch die karoling. Gesetzgebung untersagt, doch bildete sich mit dem verfall der öffentlichen Gerichtsgewalt ein völliges Fehderecht …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Fehde — (feida, mittelalterl. lat.), der in dem Faustrecht begründete Kampf einzelner gegen einander, um Rache zu nehmen, s. Faustrecht …   Herders Conversations-Lexikon

  • Fehde — Der Ausdruck Fehde bezeichnet ein Rechtsinstitut, das vom Mittelalter bis zur Frühen Neuzeit die Regulierung von Rechtsbrüchen direkt zwischen Geschädigtem und Schädiger unter Ausschaltung einer übergeordneten Instanz regelte. Fehdefähig waren… …   Deutsch Wikipedia

  • Fehde — Streit; Krach; Schlagabtausch; Schererei (umgangssprachlich); Wortwechsel; Gekabbel; Wickel (österr.) (umgangssprachlich); Hickhack (umgangssprachlich); …   Universal-Lexikon

  • Fehde — die Fehde, n (Aufbaustufe) kämpferische Auseinandersetzung mit einer anderen Person, Familie o. Ä. Beispiele: Sie liegen in Fehde miteinander. Er sagte seinem Gegner Fehde an …   Extremes Deutsch

  • Fehde — Fe̲h·de die; , n; geschr; ein (lang dauernder) Streit <mit jemandem in Fehde liegen, eine Fehde mit jemandem ausfechten> || K: Familienfehde, Stammesfehde …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

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