Elisabeth Alexiewna, Kaiserin von Rußland

Elisabeth Alexiewna, Kaiserin von Rußland

Elisabeth Alexiewna, Kaiserin von Rußland, Kaiserin von Rußland, vor dem Luise Marie Auguste, Tochter des Erbprinzen Karl Ludwig von Baden, geboren den 24. Januar 1779, erhielt ihre Erziehung an dem väterlichen Hofe, der sich durch Religiosität, hohe Geistesbildung und erhabenen Adel der Sitten von je her ausgezeichnet hatte. Vom Himmel mit der liebenswürdigsten Sanftmuth des Gemüths, die sich in einer schönen Gestalt, in der Milde ihres ganzen Wesens auf das Anmuthigste ausprägte, bedacht, bildete sich Luise zu einer der edelsten Fürstinnen, und machte sich durch Huld und Demuth, Wohlthun und Beglücken, die sie für die schönsten und höchsten Pflichten ihres Standes hielt, des hohen Berufs würdig, der bald nachher sie zur Herrscherin des größten Reiches erhob. Unter den deutschen Fürstentöchtern war sie es daher, welche von der Kaiserin Katharina II. (s. d.) ihrem Enkel Alexander zur Gemahlin, ihrem Reiche zur einstigen Kaiserin bestimmt wurde. Wenn die Ehen der Throne oftmals durch Rücksichten geschlossen werden, die den Herzen der zu Vereinigenden fremd sind, so hätte die Liebe selbst keine passenderen Gemüther zusammenführen können, als Alexander und Elisabeth, wie sie als seine Gemahlin hieß; denn unter den glänzenden Tugenden des Kaisers waren die freundliche Offenheit, der erhabene Edelmuth, die segnende Milde seines Herzens diejenigen Eigenschaften, die ihm außer der Anbetung seiner Völker, die unbedingteste Anhänglichkeit des Vertrauens Aller derer gewann, die nur ein Mal mit ihm in persönlicher Berührung zusammen trafen. Die Vermählung war am 9. October 1793 gefeiert worden, Alexander bestieg den Thron am 1. März 1801, und 25 Jahre trug Elisabeth, von ihrem Gemahl geachtet und mit der Innigkeit des schönsten Einklangs geliebt, von ihren Unterthanen als ein Engel des Segens und des Wohlthuns verehrt, das Scepter Rußlands, im Purpur selbst Bescheidenheit und Demuth athmend, dem Unglücke und der Noth in allen Gestalten begegnend, unzählige Thränen trocknend. Der plötzliche Tod des Kaisers brach auch ihre Lebensblüthe, schon nach wenigen Monaten folgte sie ihm: sie starb auf einer Reise im südlichen Rußland, die sie zur Wiederherstellung ihrer Gesundheit unternommen hatte, zu Bälew im Gouvernement Tula am 16. Mai 1826, noch im Tode den Blick von der Ruhe, Sanftmuth und Hingebung verklärt, welche die steten Begleiterinnen ihres Lebens gewesen waren.

X.


http://www.zeno.org/DamenConvLex-1834.

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